Die Lage Weinböhlaer Gellertberg

Weinböhla und der Wein

Schon im 12. Jahrhundert wurden am Gellertberg von Mönchen Wein angebaut. Den Höhepunkt des Weinbaus erlebte Weinböhla im 18. Und 19. Jahrhundert mit etwa 160 ha Rebfläche. Nach dem fast vollständigen Niedergang des Weinbaus durch die Reblauskatastrophe am Anfang des 20.Jahrhunderts wachsen heute wieder auf ca. 30 ha Reben. Die Rebflächen konzentrieren sich auf den Ratsweinberg am Wartturm, den ehemaligen Königlichen Weinberg an der Weingartenstraße, Rebflächen an der Hohen Straße und der Köhlerstraße sowie oberhalb der ehemaligen fürstlichen Presse am Pressberg. Kartenausschnitt von 1876

Die Lage Gellertberg

Der Gellertberg (im Volksmund auch Gipshügel) auf dem Gebiet der sächsischen Gemeinde Niederau ist 177,8 m hoch und wurde nach dem Dichter Christian Fürchtegott Gellert benannt, welcher häufiger auf dem Wasserschloss Oberau, heute zur Gemeinde Niederau gehörig, zu Gast war. Der östlich der Ortslage Oberau gelegene Gellertberg ist Teil der Geländestufe im Zuge der Lausitzer Verwerfung, die dort den Elbtalkessel begrenzt. Der Gellertberg ist Namensgeber für die Lage, "Weinböhlaer Gellertberg" welche im wesentlichen die Rebflächen der Gemeinden Niederau (einschließlich Ortsteile) und Weinböhla umfasst. Westlich grenzen die Lagen Meißner Rosengründchen und Meißner Ratsweinberg an, sowie auf der süd-westseite das Spaargebirge die Lage "Meißner Kapitelberg". Im Südosten grenzt auf Coswiger Flur die Lage "Radebeuler Johannisberg" an.

Der Boden

Pläner aus der Zeit des Turon, in kleinen Teilen auch Meißner Syenit und Granodiorit, überschichtet mit zum Teil mehrere Meter mächtigen Schichten von eiszeitlichen Flusssandablagerungen prägen die Geologie der Lage "Weinböhlaer Gellertberg". Von der ehemaligen Nutzung des Plänerkalks geben heute noch Überreste von mehreren Kalkbrennöfen in Weinböhla, Niederau und Coswig Zeugnis. Der Einfluss des Plänerkalks auf die Aromen im Wein sollte eben wegen dem Vorherrschen von Sandboden nicht überbewertet werden. Jedoch sollte die Rebunterlage einigermaßen Kalkverträglich sein.
Kartenausschnitt von 1733
Impressum - Datenschutzerklärung