2019 - Das dritte Jahr im Weinberg

8. September

Geschafft!


Heute am 8. September ist nach einem halben Jahr voller Mühen im Weinberg und eigenartigen Wetterkapriolen endlich Weinlese. Witterungsbedingt habe ich die Lese um einen Tag verschoben, denn heute scheint zwischen zwei Regentagen nochmal die Sonne.
Mit acht Leuten im Weinberg - ich habe wie im vergangenen Jahr Küchendienst - schreitet die Ernte schnell voran. Das wohltuende Bliestorf-Pils meines Bruders gibt ordentlich Kraft in den kurzen Verschaufpausen. Bis auf etwas Sonnenbrand und ganz vereinzelt mal eine Beere mit Botrytis muss nichts ausgeschnitten werden und die Trauben können so wie sie am Stock hängen in die Lesekisten. So ist noch vor dem Mittag mehr als ein Drittel der Reben fertig abgeerntet.
Dank dem Einsatz aller Helfer stehen schon halb vier Uhr 33 Kisten randvoll mit Trauben bereit zur Abfahrt in die Winzergenossenschaft Meißen. Dort, oh Wunder, keine Warteschlange und noch vor 16:00 Uhr ist die Ernte 2019 abgeliefert. Auf dem Wiegeschein stehen am Ende 840 kg Müller-Thurgau mit 78°Oe. Da kann der Winzer allen Grund zur Freude haben.
Allen fleißigen Lesehelferinnen und Lesehelfern einen herzlichen Dank!
Lesehelfer
Lesehelfer
Trauben in Kisten zum Abtransport bereit
Lesehelfer

31. August

Ob das noch was wird?


Es ist noch genau eine Woche bis zur Lese des Müller Thurgau auf Eckardts Weinberg und ich zweifle doch sehr, ob wir dieses Jahr ein vernünftiges Mostgewicht erreichen werden.
Während einige Beeren schon über 80°Oe aufweisen gibt es andere Beeren an der selben Traube mit gerade einmal 53°Oe. Die Beerenreife ist irgendwie sehr ungleichmäßig ausgeprägt. Besonders die Trauben mit Sonnenbrand haben wohl einen echten Schaden erlitten, denn dort weisen selbst die unversehrten Beeren ein verhältnismäßig geringes Mostgewicht auf.
Die kommende Woche soll laut Wettervorhersage nochmal viel Sonne bringen - dem Müller-Thurgau wird's keinesfalls schaden.
Sehr unterschiedliche Mostegwichte

21. August

Einladung zur Weinlese


Wein ist Sonnenlicht gelöst in Wasser.

Liebe Freundinnen und Freunde des sächsischen Weines,

ein in Folge zweiter heißer und trockener Sommer neigt sich langsam dem Ende zu. Noch bleiben den Trauben im Weinberg einige Tage die letzte Sonne aufzusaugen. Doch schon bald ist es für den Winzer an der Zeit die Früchte seiner harten Arbeit in Empfang zu nehmen.
Zur Unterstützung bei der letzten und schönsten Arbeit im Weinberg möchte ich euch herzlich am Samstag, dem 7. September ab 9:30 Uhr auf Eckardts Weinberg, Weinböhla einladen.
Bei Regen findet die Weinlese am Sonntag dem 8. September statt!

Zeitplan zur Orientierung:
  • Beginn 9:30Uhr - Empfang und ein paar Worte zum Weinberg und zum Weinjahr 2019
  • gegen 9:40 Uhr - Einweisung der Lesehelfer mit Arbeitsschutzbelehrung
  • gegen 13:00 Uhr - Mittagessen, danach weiter zum Weinlese-Endspurt
  • spätestens 16:25 Uhr - Abfahrt zur Ablieferung der Trauben (nur 2 Personen erforderlich)
  • weiter gemütliches Beisammensein bei Kaffee und Keksen
  • auf Wunsch am Abend Grillfest und Lagerfeuer
Mitbringen: Der Witterung angepasste Kleidung ggf. Sonnencreme und Sonnenhut, lange Hosen die auch mal dreckig werden dürfen - die meiste Zeit wird in gebückter oder knieender Haltung gearbeitet - festes, feuchtigkeitsunempfindliches Schuhwerk, wegen möglichem Tau auf der Rebgassenbegrünung. Gute Laune und ein bisschen Ausdauer. Aus Kapazitätsgründen ist die Anzahl der Lesehelferinnen und -helfer auf 12 Erwachsene begrenzt. Wer dieses Jahr keine Chance hat dabei zu sein, darf darauf vertrauen, dass auch im nächsten Jahr wieder Trauben wachsen werden. Zur besseren Planung der Essensversorgung tragt euch bitte mit allen Menschen, die ihr noch mitbringt in die Dudle-Liste ein!
Alle in der Liste Eingetragenen erhalten rechtzeitig eine Anreisebeschreibung per Email.

Jeder Lesehelfer und jede Lesehelferin, bekommt als Dankeschön eine Flasche "Winzer Meissen" Wein oder Sekt. Kinder dürfen aus verschiedenen sortenreinen Traubensäften wählen.

26. Juli

Hitze und Hagel


Mitte Juli gibt es ganz lokal schon wieder Hagel. Auch diesmal kommt der Ertragsweinberg ohne bedeutende Schäden davon. Die Tafeltrauben im Hausgarten werden von den Eiskörnern aber reichlich eingedellt. Wenigstens gibt es nach dem Hagel endlich auch nennenswerten Niederschlag zu verzeichnen. Das begünstigt zwar Pilzinfektionen der geschädigten Beerren, tut aber nach der Trockenheit allen Pflanzen gut.
Die große Hitze in der letzten Juliwoche mit der Höchsttemperatur von 35°C am Donnerstag dem 25. Juli sorgt bei den Trauben für erhebliche Sonnenbrand- und Hitzeschäden.

Hagelschaden an den Trauben Hagelschaden an den Trauben
Sonnenbrand an den Trauben

12. Juni

Hagelschlag


Ich will mich ja nicht beklagen: Die Unwetterwarnung war vorhergesagt und schon aus dem Fenster auf Arbeit konnte ich die tiefdunklen, unheilverheißenden Wolken heranziehen sehen. Trotzdem musste ich mich noch schnell auf mein Fahrrad schwingen und versuchen vor dem Hagelgewitter nach Hause zu gelangen.
Vier Kilometer vorm Ziel gewinnt das Gewitter das Rennen und ich rette mich gerade noch so, schon gut durchgenäßt, vor den kirschgroßen Hagelgeschossen unter die Eisenbahnbrücke. Nach einer viertel Stunde ist der Spuk vorbei.
Die Reben am Spalier im Garten hatten keine Möglichkeit sich unterzustellen und sind vom Hagelbeschuss arg gezeichnet - Blätter vielfach durchlöchert, einzelne Blätter und Trauben (mit schon fast erbsengroßen Beeren) abgefetzt, Triebe runtergeknickt - Ein Trauerspiel.
Wieder einmal Glück gehabt haben die Reben im 3 Kilometer entfernten Weinberg, diese befinden sich gerade in der Blüte, haben aber offensichtlich vom Hagel nur geringe Schäden davongetragen. Erst nach dem Ende der Blüte zeigt sich, dass gerade die Trauben, die sich beim Hagelsturm mitten in der Blüte befunden hatten, doch außerordentlich lockerbeerig sind. Dieses sogenannte Verrieseln wird später vom Winzer dadurch kompensiert, dass gelegentlich mal drei statt wie üblich zwei Trauben pro Trieb hängen gelassen werden.
Hagelschaden am  Wein
Weinblühte im Weinberg

5. Mai

Maifrost


Am frühen Morgen des 5. Mai fallen die Temperaturen nochmal auf Werte um den Gefrierpunkt. Die Reben haben durch den insgesamt recht warmen und leider auch sehr trockenen April schon weit ausgetrieben.
Diesmal erwischt es glücklicherweise nur die zwei Rebstöcke hinterm Wohnhaus. Im Weinberg selbst lässt sich nur an den Rändern einzelner Blätter der Frost der vergangenen Nacht erahnen.
Aber knapp war es allemal.
Maifrost am  Wein

29. März

Frühling im Weinberg


Nach einem unspektakulären Winter, ohne wirklich gefährliche Frostperioden, dafür mit viel Niederschlag, stehen die Startbedingungen für die Reben zum Frühlingsanfang optimal.
Nur ich bin dieses Jahr spät dran. Die vergangenen Wochenenden war ich weitgehend mit Musizieren und Proben ausgebucht. Nun endlich finde ich die Gelegenheit mich dem Biegen der Ruten zu widmen. Das geht an einem regnerischen, trüben Tag übrigens deutlich entspannter als bei Hitze und Sonnenschein. Die Gefahr, dass Triebe beim Biegen abbrechen ist in feuchtem Zustand sehr gering.
Wie im vergangenen Jahr binde ich auch dieses Jahr wieder mit Weide - das dauert eben seine Zeit. Wer genau hinsieht, der bemerkt, dass die Bogrebe abwechselnd jedes Jahr einmal in die eine, das nächste Jahr in die andere Richtung gebogen wird. Damit wird verhindert, dass sich der Stamm unter der Last der Trauben und Blätter Jahr um Jahr weiter in die Vorzugsbiegerichtung neigt.
Beim Rebschnitt wird nun auch versucht die Köpfe der Rebstöcke nach und nach wieder auf einigermaßen die gleiche Höhe zu bringen, damit die nachfolgenden Arbeiten an der Rebe effizienter erledigt werden können. Dazu habe ich schon im Vorjahr geeignete Triebe stehen lassen. Krumme Rebstöcke werden - ebenfalls mit Weide - an solide Robinenstäbe geheftet, die ich mir mit einem uralten Zimmermannsbeil selbst aus Robinenstämmen zuhaue.
Frühlingsbote im Weinberg
Wein binden mit Weide Wein binden mit Weide
Wein binden mit Weide Wein binden mit Weide
Mirabellenblühte im Weinberg
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